Pat Ryan verließ die Lions Clubs International Convention 2017 in Chicago mit dem festen Vorsatz, sich nach seiner Rückkehr in seinem Heimatstaat Kentucky an Vorsorgeuntersuchungen von 100.000 Menschen auf Diabetes zu beteiligen.
Mitverantwortlich dafür, dass sich Pat Ryan an der Bekämpfung der globalen Diabetesepidemie beteiligen wollte, war die Erkrankung verschiedener Bekannter in seiner Wahlheimat an Diabetes.
Lions geben mir das Gefühl, stärker zu sein. Sie stehen hinter mir. Der Lions-Club ist für mich da.
„Unser Staat weist eine der höchsten landesweiten Diabetesinzidenzen auf,“ sagte er. Laut Kirsten Rowland, der stellvertretenden Direktorin der American Diabetes Association in Lexington, sind etwa 567.000 Menschen im „Bluegrass State“ Kentucky Diabetiker. „Davon leiden schätzungsweise 108.000 an Diabetes, ohne es zu wissen,“ sagte sie.
Auch das, was er auf der Lions-Convention-Bühne gesehen hatte, motivierte ihn dazu. Dass der ehemalige internationale Präsident Bob Corlew Lions dazu aufrief, sich für die Diabetesprävention und -aufklärung einzusetzen, war für ihn eine Inspiration und — gewissermaßen auch— eine Fügung des Schicksals. Für den pensionierten Lehrer der Naturwissenschaften und Leichtathletik-Trainer stellte die Diabetesepidemie nicht nur eine lohnende, unterstützungswerte Sache dar, sondern war eine Krankheit, die er am eigenen Leibe erfahren hatte.
Ein Kampf, der ihm besonders am Herzen lag
Bei einer Körpergroße von 1,72 m und etwa 72 kg Gewicht gilt Pat Ryan als schlank. In 2015 allerdings wog er um die 118 kg. Er litt an extremem Übergewicht. „Ich konnte kaum laufen, ohne dabei zu schnaufen und zu keuchen“, sagte er.
Außerdem litt er an Diabetes.
Bei einem Arztbesuch änderte sich dann alles radikal. Sein Arzt stellte bei ihm eine chronische Nierenerkrankung im Stadium 3 fest. „Ich wurde von Panik ergriffen,“ sagte Pat Ryan. Er hatte die Nase voll. Von nun an aß er mehr Obst und Gemüse und ging täglich etwa 3-6 km Laufen. Im Laufe der Zeit nahm er 45 kg ab. Ein Jahr später erhielt Ryan beim Nephrologen eine bemerkenswerte neue Diagnose: seine chronische Nierenerkrankung befand sich nunmehr nur noch im Stadium 1, was für einen 71-Jährigen normal ist; außerdem wurde nach 16 Jahren seine Diagnose nunmehr von „Diabetes“ auf „Prädiabetes“ zurückgestuft. Seine Blutzuckerwerte befanden sich deutlich im Normbereich, und er konnte nun seine Medikamente absetzen.
Zu diesem Zeitpunkt nahm Ryan an den Centennial-Feierlichkeiten in Chicago teil und fühlte sich bemüßigt, dem Aufruf an Lions zu folgen, mit vereinten Kräften Diabetikern oder denjenigen, die Gefahr laufen, Diabetiker zu werden, zu helfen. Nach seiner Rückkehr nach Kentucky begann Ryan mit der Anfertigung eines Antrags auf einen Diabeteszuschuss, der seinen Distrikt, Distrikt 43 Y, in die Lage versetzen würde, Diabetesuntersuchungen und Nachfolgetreffen mit gefährdeten Personen durchzuführen. Im May 2019 erhielt der Distrikt einen Zuschuss in Höhe von 67.500 US-Dollar, was die Lions in die Lage versetzte, zunächst 10.000 bis 20.000 Personen zu untersuchen und diese Untersuchungen dann möglicherweise auszudehnen.
Wann immer du Hilfe brauchst - Lions sind zur Stelle
Richard Heine, Vorsitzender der Fayette County Diabetes Coalition (FCDC), unterstützte Ryan und den Distrikt bei der Anfertigung des Zuschussantrags. Die 2002 gegründete FCDC arbeitet mit dem Gesundheitsamt und verschiedenen Schulen, Unternehmen und Krankenhäusern vor Ort zusammen.
Von Anfang an bestand Ryan darauf, dass Distrikt 43 Y für mehr als lediglich die Finanzierung dieser Initiative verantwortlich sein solle. „Wenn wir uns ehrenamtlich engagieren wollen, müssen wir mehr tun als nur Mittel zur Verfügung stellen,“ sagte er. Als die Lions beispielsweise im Mai 2018 die American Diabetes Association (ADA) bei der Durchführung der Tour de Cure unterstützten, half er gemeinsam mit anderen Lions bei der Platzierung von Schildern, Mülleimern und Ständen. Während dieser Spaziergang-/Wettrennen-/Radfahr-Veranstaltung brachte die ADA 200.000 US-Dollar für Diabetesforschung, -aufklärung und -beratung auf.
Rowland ist der Meinung, dass weitere Aufklärungsaktivitäten erforderlich sind. „Meiner Meinung nach besteht eine große Herausforderung darin, denjenigen Aufklärungsmaterialien zur Verfügung zu stellen, die diese benötigen,“ sagte sie. „Um der Diabetesepidemie entgegen zu wirken, müssen wir mehr Untersuchungen ermöglichen und dann Prädiabetikern bzw. Diabetikern Informationen anhand geben, um Diabetes verhindern bzw. behandeln zu können.“
Obwohl Ryan bei seinem Vorsatz, 100.000 Menschen in Kentucky eine Diabetes-Untersuchung zu ermöglichen, einen schweren Stand haben wird, bleibt er optimistisch — unter anderem, weil er weiß, dass er dabei nicht auf sich gestellt ist. Er wird dabei nicht nur von seinem Club, der Fayette County Diabetes Coalition und der American Diabetes Association sondern auch vom globalen Lions-Netzwerk unterstützt.
„Lions geben mir das Gefühl, stärker zu sein. Sie stehen hinter mir. Der Lions-Club ist für mich da.“
Der Herausforderung gemeinsam gerecht werden
Mittlerweile haben sich Lions aus Lexington engagiert für die Spendenaufbringung und Diabetesaufklärung eingesetzt. 2017 brachte das Bluegrass Fair, das sie bereits seit nahezu 60 Jahren ausrichten, 175.000 US-Dollar für mehr als 20 karitative Organisationen, darunter auch die ADA, auf. Ryan rechnet damit, dass vom Erlös der 2018 durchgeführten Veranstaltung 12.500 US-Dollar an karitative Organisationen gehen, die sich für Diabetesprävention und -behandlung einsetzen.
Der Club hat seinen Fortschritten durch die Veröffentlichung von Hilfsaktivitäten-Fotos auf Facebook — die zwei Facebook-Seiten des Clubs haben bereits nahezu 13,000 Anhänger—und durch Ankündigungen in lokalen Medien Rechnung getragen. In jüngster Zeit haben ihre PR-Bemühungen Früchte getragen. „Ein örtlicher Fernsehsender brachte eine ausgezeichnete Sendung über den Diabetes-Kindertag, und eine Lokalzeitung veröffentlichte einen entsprechenden Bericht auf ihrer Titelseite,“ steuerte Ryan bei.
Rowland ist für die bisherigen Bemühungen von Pat Ryan und Distrikt 43 Y zugunsten der American Diabetes Association dankbar und legt es Lions nah und fern ans Herz, sich ebenfalls an dieser Initiative zu beteiligen. Weltweit leiden bereits vierhundert Millionen Menschen an Diabetes, und diese Zahl soll bis 2040 auf 650 Millionen Erkrankungsfälle ansteigen. „Wir müssen uns alle für die Bekämpfung von Diabetes einsetzen und letztlich eine Heilmethode finden.“
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Reannon Muth ist ein Reiseschriftsteller und Redakteur aus Las Vegas im US-Bundesstaat Nevada.