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Globales Engagement

Fühlen Sie sich wie zuhause - Lions helfen Erdbebenopfern, indem sie sie wie alte Freunde behandeln

Joan Cary 12. Januar 2021

Als im vergangenen Herbst ein schweres Erdbeben das Ägäische Meer an der Westküste der Türkei erschütterte, waren Lions und Leos als die erste Nichtregierungsorganisation an jedem der Unglücksorte vertreten.

Lions Clubs lieferten ausgezeichnete Soforthilfe, was uns alle unsere wahre Stärke als Lions erkennen ließ - eine Stärke, derer wir uns zuzeiten nicht gewahr sind.

„An wen kann ich mich wenden?“ „Wie mache ich die zuständigen Behörden ausfindig?“ „Wo kann ich Unterschlupf finden?“ „Wer wird meine Kinder mit Essen versorgen?“

Zwar konnten die Lions nicht mit sofortigen Antworten auf diese Fragen—und auf viele andere seitens Tausender verzweifelter Menschen—aufwarten, doch wussten sie, dass die in gelben Westen gekleideten Lionsmitglieder Antworten finden und ihnen zweifellos helfen würden.

Das Erdbeben der Stärke 7.0 traf am 30. Oktober um 15 Uhr Izmir, die drittgrößte Stadt der Türkei mit etwa 4 Millionen Einwohnern, am schlimmsten.

Innerhalb einer Stunde bereits koordinierten Lions ihre Hilfsbemühungen. Innerhalb von drei Stunden hatten Lions des Distrikts 118-R hinter einem eingestürzten Mehrfamilienhaus Stände und Tische aufgestellt, und um 18 Uhr verteilten Sie bereits Wasser, Desinfektionsmittel und begannen mit der Verteilung von 150.000 Masken an Überlebende und Such- und Rettungsmannschaften. Zusätzlich zu dieser Katastrophe wütete die Pandemie weiter, weshalb die Ergreifung entsprechender Sicherheitsmaßnahmen unabdingbar war.

Lions des Distrikts 118-R hinter einem eingestürzten Mehrfamilienhaus Stände und Tische aufgestellt

Bereits um 19 Uhr, vier Stunden nach dem Erdbeben, servierten Lions Tausenden die erste warme Mahlzeit - heißen Reis und Hühnersuppe.

Ihr Hilfseinsatz wurde 10 Tage ununterbrochen fortgesetzt. An Nothilfezelten vertretene Lions und Leos arbeiteten in Schichten zusammen und halfen tagtäglich 2.000 bis 4.000 Menschen, erklärt Lion Esengül Erkan, der Distrikt-Governor des Distrikts 118-R. Türkische Bagel und Krapfen, Käse- und Wurst-Teigwaren, türkische Nachspeisen und Getränke wie z. B. Ayran (ein gesundes türkisches Joghurtgetränk) wurden hungrigen Menschen angeboten.

Doch es wurde weit mehr als Verpflegung gebraucht. Lions verteilten 5.000 Decken und 5.000 Pakete Babywindeln, 500 Betten, 1.000 Garnituren Bettwäsche, Unterwäsche und Strümpfe, Spielzeuge und Spiele, Schuhe und Stiefel, Seife und vieles mehr.

Am dritten Abend der Nothilfeaktion wurde es kalt, und aufgrund des Erdbebens und den Bedürfnissen der Rettungsmannschaften gab es keine Stromversorgung. Lions schafften Herde, Metallfässer und 40 Tonnen Holz herbei, um für Wärme im Bereich der Nothilfezelte zu sorgen.

Ein Rentnerehepaar bat die Lions um Hilfe. Sie hatten sich auf ein friedliches Rentnerdasein gefreut, doch nun hatten sie ihr Zuhause verloren. „Was uns zutiefst berührt hat, war die Art und Weise, wie sie ihren Dank zum Ausdruck brachten,” erklärt Lion Şebnem Güler, Distriktkoordinator des Global Service Teams von Distrikt 118-R. „Sie erklärten, sie hätten ihr ganzes Leben lang niemanden um irgendetwas bitten müssen, und dass sie so berührt gewesen seien, als Lions auf so sanfte und barmherzige Weise ihre Hilfe angeboten hätten, als ob sie bei ihnen zu Gast gewesen seien.“

Nach 10 Tagen, in denen sie ständig desinfiziert und sich um die Einhaltung von COVID-Sicherheitsrichtlinien bemüht hatten, wurden Lions und andere Nichtregierungsorganisationen gebeten, ihren Posten aufgrund steigender COVID-Erkrankungszahlen zu verlassen. Lions errichteten zwei Lager, eines im am stärksten von dem Erdbeben betroffenen Gebiet, und das zweite im Speicherbereich einer Fabrik. Sie ließen einen kleinen Stand zurück, um dort weiterhin Masken, Desinfektionsmittel und Wasser zu verteilen.

Hilfe inmitten all dessen kam von Clubs im Multidistrikt 118 im Umkreis der Türkei, unter anderem von 22 Lions Clubs mit jüngeren Mitgliedern vor Ort. Clubs mit vorwiegend älteren Mitgliedern stellten Bedarf und Materialien für Spenden und Unterstützung bereit.

Laut dem Leo-Distriktbeauftragten Simru Göven gibt es im Leo-Distrikt 118-R 19 Leo Clubs, von denen sich 16 in der Stadt Izmir befinden. Im Rahmen der Rettungsarbeiten arbeiteten 14 Omega-Leo Clubs und 94 Leos emsig rund um die Uhr mit Arbeitsschichten an den Stellen, wo Nothilfe geboten wurde.

Im Hinblick auf weiteres Vorgehen und weitere Unterstützung erkennen Leos wie auch Lions, dass eine zweite Welle derjenigen, die ihr Zuhause verlieren, ansteht. Bei den Sicherheitsprüfungen der Mehrfamilienhäuser durch die Behörden werden Hunderte von Gebäuden abgeriegelt und sollen aus Sicherheitsgründen abgerissen werden.

„Zusätzlich zur Unterstützung der ersten Erdbebenopfer nehmen wir uns nun derjenigen an, die ihr Zuhause verlieren werden,“ erklärt Güler.

Laut Lion Aysan Şakar, dem Governorratsvorsitzenden des Multidistrikts 118, traf weitere Unterstützung in Form eines Nothilfezuschusses in Höhe von 10.000 USD seitens des MD-111 Deutschland und von Lions Clubs aus der Türkei und Griechenland ein.

PDG Zeynep Kocasinan, Multidistriktkoordinatorin des MD-118 für „Neue Stimmen“, war in Istanbul und übermittelte Ihre Unterstützung aus der Ferne.

„Es berührte mich tief und erfüllte mich mit Stolz, meine Lions- und Leo-Freunde gemeinsam selbstlos helfen zu sehen, obwohl sie die Katastrophe, die Angst und die Auswirkungen gleichermaßen erlebt hatten, und wie sie alles vorbereiteten und dann den Opfern halfen und beistanden,” erklärt sie. „Ehrlich gesagt ist mein Vertrauen auf unsere Organisation, mein Glaube an unsere Prinzipien gemeinnütziger Arbeit und an die Wirkungskraft der Organisationsstruktur und -prinzipien seit dem 30. Oktober enorm angestiegen.

Seit dem Erdbeben, das im Jahr 1999 das türkische Marmara-Gebiet erschütterte, 17.000 Todesopfer forderte und 250.000 Menschen obdachlos machte, haben sich Lions Clubs in der Türkei für Katastrophenbereitschaft eingesetzt, indem sie Erwachsene und Kinder über Erdbeben aufklären.

„Leider sind Erdbeben für uns hier in der Türkei nur allzu real,“ sagte sie. „Beängstigend real.“

„Lions Clubs lieferten ausgezeichnete Soforthilfe, was uns alle unsere wahre Stärke als Lions erkennen ließ - eine Stärke, derer wir uns zuzeiten nicht gewahr sind. Es war jedoch beruhigend, dass Lions in der Türkei in der Lage waren, zusammen zu kommen.“


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