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Ski-Veranstaltung der Lions öffnet Sehbehinderten den Blick für ihre Möglichkeiten

Past Internationaler Direktor Lion Svein Berntsen 20. Juli 2022
Past Internationaler Direktor Lion Svein Berntsen und Charles Wirfts beim Ridderrenn im März 2022 in Beitostølen, Norwegen.

Die Veranstaltung Ski for Light (Skifahren für Licht) ist ein einwöchiges Skilanglaufprogramm, das jedes Jahr an verschiedenen Orten in den Vereinigten Staaten stattfindet. Die Veranstaltung zieht über 250 seh- oder mobilitätseingeschränkte Erwachsene aus den USA und anderen Ländern an und findet seit 1975 jedes Jahr in den USA statt.

Lion Erling sah Möglichkeiten, wo man normalerweise Grenzen sah.

Die Idee, blinden Menschen das Langlaufen beizubringen, nahm ihren Anfang in den 1950er Jahren in Norwegen mit einem blinden norwegischen Lion und Musiker namens Erling Stordahl. Er war Gründungsmitglied des Lions Club Valdres, gelegen in der wunderschönen Gebirgslandschaft von Valdres, Norwegen.

Lion Erling Stordahl, ein blinder norwegischer Lion und Musiker, der in den 1950er Jahren Ski for Light gründete.Lion Erling war ein ganz besonderer Mann, der nicht nur Lions, sondern auch die Regierung und die ganze Nation inspirierte. Sogar der König von Norwegen wurde zu einem seiner größten Fans und Unterstützer. Lion Erling sah Möglichkeiten, wo man normalerweise Grenzen sah. Er sagte: „Wir müssen von der passiven Krankenversicherung zur aktiven Gesundheitsvorsorge wechseln.“

Im Jahre 1964 führte seine Arbeit zur Gründung des Ridderrenn, oder Ski for Light, wie die Veranstaltung in den USA heißt, die heute jährlich mehr als 1.000 behinderte Teilnehmer und Führer aus der ganzen Welt für eine Woche in das Dorf Beitostølen in den Bergen Norwegens lockt. Die Veranstaltung umfasst Langlauf, Slalom und andere Disziplinen für seh- oder mobilitätseingeschränkte Erwachsene. Für Kinder gibt es jetzt auch eine spezielle Woche, die sogenannte Ridder-Woche.

Der Name „Ski for Light“ stammt von Lion Erling. Anstatt die Aufmerksamkeit auf Blindheit und die Abwesenheit von Licht zu richten, richtete er sie auf das Unbekannte und die Erleuchtung bzw. Erkenntnis. Mit Blick auf die norwegische Kultur schuf er eine Metapher aus der Legende von Peer Gynt. In der Legende musste ein norwegischer Ritter (norwegisch „ridder“, daher „Ridderrenn“) vor einigen Bösewichten fliehen. Er kam an einen Abgrund, und obwohl er keine Ahnung hatte, ob er es sicher auf die andere Seite schaffen würde, sprang er voller Zuversicht und schaffte es sicher über den Abgrund.

Lion Erling setzte dies mit dem menschlichen Ringen gleich und drängte uns dazu, Dinge zu versuchen, bei denen der Erfolg zweifelhaft war, und in uns selbst eine zuvor unbekannte Stärke oder Fähigkeit zu entdecken, die uns zum Erfolg verhelfen würde. Es ist das metaphorische Durchringen von der Unwissenheit zur Erkenntnis. Beim Skilanglauf werden blinde Menschen also befähigt, auf Skiern von der Unwissenheit, in der ihnen die Grenzen ihrer Fähigkeiten völlig unbekannt sind, hin zur Erkenntnis zu gleiten, dass ihnen viel mehr gelingen kann, als sie sich jemals vorgestellt haben.

Im Jahre 1966 inspirierte Lion Erling die norwegischen Lions dazu, während Norwegens erster Red Feather Campaign Spenden zu sammeln, um das Beitostølen Healthsports Centre (BHSS) bauen zu können. Die norwegischen Lions sammelten 8 Millionen norwegische Kronen, und das BHSS wurde Wirklichkeit. Heute ist es eine führende Einrichtung für die Behandlung von Behinderten, in der jährlich 900 Menschen Hilfe erfahren. Die norwegischen Lions wiederholten ihren Fundraising-Erfolg von 2020 bis 2022, um das BHSS zu erweitern.

Das Ridderrenn-Konzept wurde 1975 durch die Bemühungen eines anderen Lions, Olav Pedersen, einem Freund von Lion Erling, in die USA gebracht. Lion Olav war ein Jahrzehnt zuvor als Skilehrer in Colorado nach Amerika eingewandert. Er war jetzt Mitglied des Summit Lions Club in Frisco, Colorado. Ein Ausschuss wurde gebildet, begeistert unterstützt und von Norwegen ermutigt. Die erste Veranstaltung fand in Summit County in Colorado statt und wurde von der Sons of Norway Foundation in den USA finanziell unterstützt.

Lion Olav begrüßte stolz 40 blinde norwegische Skifahrer und ihre Führer zur allerersten Ski for Light-Veranstaltung. Darunter auch Lion Erling und seine Frau Anna. Etwas sachkundige Hilfe von der Nationalgarde kam auch aus Norwegen, um sich um den technischen Teil der Veranstaltung zu kümmern.

Bei der Ski for Light-Woche steht jedem/r seh- oder mobilitätseingeschränkten Skiläufer/in für die gesamte Woche ein/e erfahrene/r, sehende/r, nicht behinderte/r Langläufer/in als Skilehrer/in und Führer/in zur Seite. Die sehbehinderte oder mobilitätseingeschränkte Person läuft in Spuren oder Rillen im Schnee Ski, während der/die Führer/in in einer parallelen Spur läuft. Der/die Führer/in informiert den/die Skifahrer/in über die voraus liegenden Veränderungen im Gelände und in der Loipe, gibt lehrreiche Tipps, Anregungen, Unterstützung bei Bedarf und Ermutigung und beschreibt die Landschaft.

Dieses Jahr war ich Skiführer beim Ridderrenn in Beitostølen, wo ich viele Leute aus der ganzen Welt getroffen habe. Einer von ihnen hat einen unvergesslichen Eindruck auf mich hinterlassen – Charles Wirfts aus den USA.

Charles Wirfts und ein lokaler Skiführer nehmen am Ridderrenn im März 2022 in Beitostølen, Norwegen, teil.

Charles Wirfts und ein lokaler Skiführer nehmen am Ridderrenn im März 2022 in Beitostølen, Norwegen, teil.

Charles ist 101 Jahre alt. Er ist blind, reist aber seit 17 Jahren jedes Jahr von New York nach Beitostølen zum Langlaufen beim Ridderrenn. Ich habe ihn interviewt und überreichte ihm eine Anstecknadel der Melvin-Jones-Fellowship. Außerdem nimmt er jedes Jahr an Ski for Light teil.

Ski for Light wurde inzwischen von mehreren Ländern wie China und Deutschland übernommen. Das Wissen, dass alles mit einem Visionär aus Norwegen, Lion Erling Stordahl, begann, macht mich als Lion stolz.

Erfahren Sie mehr über Ski for Light.


Past Internationaler Direktor Lion Svein Berntsen ist Mitglied des Lions Club Askøy in Norwegen.

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