Es ist eine traurige Wahrheit, dass Tragödien Menschen zusammenbringen können. Die Nachwirkungen eines solchen Ereignisses im Nordosten Japans brachte eine Gruppe von Umweltschützern zusammen, um ihrer Community die notwendige Hilfe zukommen zu lassen. Ihre Verbundenheit mit lokalen Lebensräumen trieb sie zum Handeln. Dieser von allen geteilte Enthusiasmus führte dazu, dass diese Gruppe ihren eigenen spezialisierten Lions Club gründete, der sich auf den Umweltschutz konzentriert.
Am 11. August 2021 lief das Frachtschiff „Crimson Polaris“ vor der Küste des Hafens von Hachinohe auf Grund. Beim Untergang brach der Rumpf des Schiffes in zwei Teile. Wrackteile und Öl verteilten sich im Meer und verwüsteten die umliegende Natur. Nach dem Schiffbruch versammelten sich Scharen eifriger, unabhängiger Freiwilliger, um bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Als er den Geist dieser Freiwilligen erlebte, wurde der damalige Distrikt-Governor von 332-A Tomoyuki Tanabu dazu inspiriert, die Entwicklung der Mitgliedschaft in Japan zu überdenken.
Nach dem Untergang der Crimson Polaris erkannte DG Tanabu, dass die Personen, die sich so hingebungsvoll für den Schutz des natürlichen Lebensraums vor dem Hafen von Hachinohe einsetzten, genau die Arbeit von Lions auf der ganzen Welt repräsentierten – den Bedürftigen zu dienen. Tanabu begann seine Dienstreise selbst im Jahr 2002 und ist jetzt Ratsvorsitzender des Multidistrikts 332.
Als Führungskraft mit jahrzehntelanger Erfahrung wusste er um die Wirkung, die Lions erzielen können, und so stellte er sich vor, dass diese Freiwilligen ihr Engagement als Lions fortsetzen könnten. Er brauchte jedoch einen Plan, um diesen potenziellen Mitgliedern all die Vorteile vor Augen zu führen, die sich mit der Gründung eines Lions Clubs und dem Beitritt zu der größten humanitären Organisation der Welt verbinden würden.
Die Mitgliederzahl in Japan anzuheben war in den letzten Jahren aufgrund des Bevölkerungsrückgangs eine gewisse Herausforderung. Das Land verzeichnet eine sinkende Geburtenrate und eine alternde Bevölkerung. Für Distrikt 332-A war diese Herausforderung umso größer, als der Distrikt in der Präfektur Aomori liegt, einem der am schnellsten alternden, am dünnsten besiedelten und einkommensschwächsten Gebiete Japans. Ratsvorsitzender Tanabu weigerte sich jedoch, diese Umstände als Entschuldigung gelten zu lassen. Stattdessen konzentrierte er sich darauf, diese Herausforderungen anzunehmen und die Mitgliedschaftsziele des Distrikts mithilfe des Global Membership Approach (GMA) zu erreichen.
Die GMA-Pilotdistrikte in Japan haben vielversprechende Ergebnisse aufzuweisen. In den Jahren 2021/22 waren vier der fünf Distrikte, die einen Nettozuwachs an Mitgliederzahlen verzeichneten, GMA-Pilotdistrikte. Die Konzentration des Global Action Teams auf das Hervorheben von Errungenschaften und Erfolgsgeschichten förderte auch die Gewinnung neuer Mitglieder. Die Nutzung dieser neuen Techniken war der Schlüsselfaktor für die Trendwende bei der Mitgliedschaft im Distrikt 332-A. Ratsvorsitzender Tanabu meint: „Wenn Sie denken, dass es schwierig ist, haben Sie wahrscheinlich keinen neuen Bedarf an Hilfeleistungen gefunden. Es gibt verschiedenartige Bedürfnisse um Sie herum. Wenn Sie einen Club darauf vorbereiten, sich dieser Bedürfnisse anzunehmen, wird dies automatisch zu Mitgliederwachstum und neuen Clubs führen.“
Dieser von allen geteilte Enthusiasmus führte dazu, dass diese Gruppe ihren eigenen spezialisierten Lions Club gründete, der sich auf den Umweltschutz konzentriert.
Distrikt 332-A nutzte die vier Schritte des GMA als Rahmen für die Gewinnung der Freiwilligen, die sich auf dem und am Meer bei Hachinohe engagiert hatten. Da die potenziellen neuen Mitglieder alle das gemeinsame Interesse an der Säuberung der Ozeane und dem Umweltschutz teilten, ergab sich hier eine offensichtliche Gelegenheit. Der Distrikt entwarf einen Plan für die Gründung eines Spezialclubs. Spezialclubs sind für Mitglieder konzipiert, die ein gemeinsames Interesse oder eine gemeinsame Leidenschaft teilen und diesen Enthusiasmus dann in lohnende Hilfsprojekte umwandeln. Dann setzten sie den Plan in die Tat um. Lions des Distrikts wandten sich an die Freiwilligen und teilten ihnen die Vorteile mit, die es mit sich bringt, ihre Freiwilligenarbeit im Umweltschutz in einem neuen Spezialclub mit Lions International aufzunehmen. Die Gründung eines Spezialclubs würde diese Freiwilligen in die Lage versetzen, ihre Freiwilligenpräsenz zu transformieren und zu erweitern.
Der Distrikt betonte gegenüber diesen Freiwilligen die Vorteile, die die Gründung eines Clubs mit Lions International umfassen würde – Entwicklung von Führungsqualitäten, Zuschussmöglichkeiten, Versicherung für Veranstaltungen und ein nationales und internationales Netzwerk Gleichgesinnter. Allerdings musste ein Hindernis überwunden werden, um diese Teilzeit-Freiwilligen davon zu überzeugen, ihre Zeit einem neuen Club zu widmen – die hohen Mitgliedsbeiträge in Japan.
In Japan haben Distrikte und Multidistrikte für ihre Region einzigartige Gebührenstrukturen. Aus diesem Grund waren die Freiwilligen skeptisch, ob die Vorteile die Kosten für den Beitritt zu einem Lions Club wert wären. Diese Freiwilligen waren daran interessiert, sich für ihre Communitys einzusetzen, allerdings ohne eigene Unkosten. Warum sollten sie jetzt also damit anfangen, etwas zu bezahlen?
Ratsvorsitzender Tanabu erkannte, dass es notwendig war, potenziellen neuen Mitgliedern zuerst den Wert ihrer Mitgliedsbeiträge zu erklären. Lions International hat sich mit mehr als 100 Jahren Erfahrung zur weltweit größten Hilfsorganisation entwickelt, weil es eine Hilfsorganisation mit Freiwilligen ist, die Hilfeleistungen über alles andere stellen. Daher sind Freiwillige, die sich im Hilfsdienst engagieren dazu in der Lage, ihren Ländern, Gesellschaften und Mitmenschen durch Kontinuität und größeren Einfluss zu dienen.
Dennoch wollte Ratsvorsitzender Tanabu nicht, dass hohe Beiträge das Mitgliederwachstum hemmen. Infolgedessen überarbeitete er den Ansatz des Distrikts: Eine Reform der Mitgliedsbeiträge und -regeln des Distrikts, um schnellere Verfahrensweisen zu ermöglichen. Er wollte auch Spezialclubs nutzen, um Zielgruppen mit gemeinsamen Interessen gezielt anzusprechen, so wie jene Freiwilligen in Hachinohe. Infolgedessen konnte der Ratsvorsitzende Tanabu die Satzung für Distriktmitgliedsbeiträge überarbeiten, um die finanzielle Belastung zu verringern und die Gründung und Entwicklung von Spezialclubs zu fördern.
Mit diesen Änderungen begann im September 2021 die Mitgliedergewinnung in Hachinohe und verlief erwartungsgemäß schnell. Im Dezember 2021 wurde die neu gegründete Einweihungszeremonie des Hachinohe Kireiumi Lions Clubs abgehalten, die gleichzeitig das erste offizielle Treffen des Clubs war. Bei seiner Gründung verzeichnete der Club 20 Mitglieder, und seit 2021 ist er auf 32 Mitglieder mit regelmäßigen monatlichen Treffen angewachsen. Als Spezialclub von Umweltschützern haben sie auch eine Unternehmung geplant, die sich auf Naturschutzaktivitäten vor der Küste von Hachinohe City konzentriert, mit der die Aufräumarbeiten nach der Ölpest durch den Untergang der Crimson Polaris fortgesetzt werden.
Dieser neue Ansatz machte es dem Distrikt einfacher, weiterhin Clubs zu gründen. Anderen interessierten Gruppen wurde die Idee einer Spezialclub-Gründung nahegelegt und auch Zweig- und Universitätsclubs wurden gegründet. Während des Lions-Jahres 2021/22 gründeten Governorratsvorsitzender Tanabu und sein Team sieben Clubs: Hachinohe Golf Lions Club, Hiranai Dream Lions Club, Hachinohe Institute of Technology Ban Labo Campus Lions Club, Hachinohe Kireiumi Lions Clubs, Hirosaki SDGs Lions Club, Aomori Blue Lions Club und Gonohe Festival Lions Clubs.
Diese Dynamik setzte sich in den Jahren 2022/23 fort, wobei bereits zwei neue Clubs gegründet wurden: Hirosaki Alert Lions Club und Aomori Ocean Lions Club. Tomoyuki Tanabu ist sehr stolz auf das, was Distrikt 332-A erreicht hat, und hofft, dass dieser Erfolg Lions auf der ganzen Welt motivieren kann. Er sagt: „Ich versichere Ihnen, dass Sie Freundschaften mit neuen Menschen weiterentwickeln können, wenn Sie unkonventionell handeln! Lassen Sie uns Spaß daran haben und zusammenarbeiten!“
Erfahren Sie mehr über das Spezialclub-Programm bei Lions International.
Kelsey Ax ist GAT Field Specialist bei Lions International.
Die Coronavirus-Pandemie (COVID-19) hat verschiedene Auswirkungen auf Gemeinschaften in aller Welt. Um sicherzustellen, dass wir uns engagieren, ohne uns oder andere Risiken auszusetzen, wird empfohlen, dass Lions die Richtlinien der Centers for Disease Control, Weltgesundheitsorganisation und örtlichen Gesundheitsbehörden befolgen. Besuchen Sie auch unsere Webseite Risikofrei helfen, auf der Sie mehr dazu erfahren, wie Sie sich derzeit für Ihre Gemeinschaften engagieren können.
